Ein alter Bunker in Bordeaux wurde in einen permanenten Ausstellungsraum mit digitalen Kunstinstallationen an den Wänden verwandelt, die sich im Wasser seiner riesigen Becken spiegeln.
Schlafende Schönheit » erwacht.
Als Land der Weinberge und eines der wenigen historischen Stadtgebiete, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, ist Bordeaux bereits ein äusserst attraktives Reiseziel. Jetzt, da in einer ehemaligen U-Boot-Basis aus dem Zweiten Weltkrieg ein permanenter Ausstellungsraum für digitale Kunstinstallationen eröffnet wurde, haben Touristen einen Grund mehr, einen zukünftigen Besuch bei der schlafenden Schönheit in Betracht zu ziehen.
Die Bassins de Lumières befinden sich in einem Betonbunker, der in den frühen 1940er Jahren von der deutschen Armee gebaut wurde, die Bordeaux besetzte, um ihre mit Italien geteilte U-Boot-Flotte zu lagern. Die Eröffnung war ursprünglich für den 17. April 2020 geplant, verzögerte sich aber wegen der Eindämmung, da die ehemalige U-Boot-Basis schließlich am 10. Juni als weltweit größtes Zentrum für digitale Kunst wiedereröffnet wurde.
Kultur, sonst
Im Inneren des umgestalteten Raumes können die Besucher Stege über vier 12 Meter tiefe Becken in der ehemaligen U-Boot-Basis überqueren, die jeweils etwa 110 Meter lang sind. Immersive digitale Installationen übernehmen die imposanten Mauern des emblematischen Gebäudes mit Kunstwerken, die das Wasser in seinen riesigen Becken reflektieren.
Das Gehirn hinter der Neugestaltung dieser historischen Struktur in Bordeaux ist die französische Museums- und Ausstellungswerkstatt Culturespaces, die auch immersive digitale Ausstellungen inszeniert, die Installationen von Werken großer Künstler des 19. Jahrhunderts im Atelier des Lumières in Paris gewidmet sind. Die Bassins de Lumières in Bordeaux präsentieren ebenfalls High-Tech-Projektionen von Werken einflussreicher Künstler, aber ihre Ausstellungen werden auf einer Fläche präsentiert, die fünfmal größer ist als die des digitalen Kunstzentrums in Paris.
Ein Programm in Musik und Farbe
Die Eröffnungsprogramme der Lichtbecken konzentrieren sich auf Gustav Klimt, den Wiener Maler des späten 19. Jahrhunderts, der die Wiener Sezession leitete, und Paul Klee, einen deutsch-schweizerischen Künstler und Professor am Kunstinstitut des Bauhauses, der für seine Darstellungen des Expressionismus, Kubismus und Surrealismus bekannt ist. Die beiden Ausstellungen mit den Titeln Gustav Klimt, Gold und Farben, und Paul Klee, Malerei Musik, laufen bis zum 3. Januar 2021. Das Team von Culturespaces weist darauf hin, dass die Ausstellungen in den Bassins de Lumières jedes Jahr wechseln werden.
Bordeaux’ beeindruckendes Zentrum für digitale Kunst umfasst auch neu errichtete Räume jenseits der vier Becken des ehemaligen Bunkers, darunter einen 9 Meter hohen Raum, der Installationen angehender Digitalkünstler gewidmet ist, wie etwa dem türkischen Digitalkunststudio Ouchhh und dem Bordeaux-Kollektiv Organ’Phantom. Die Stätte umfasst auch ein pädagogisches Museum, das die Geschichte der ehemaligen U-Boot-Basis anhand von Archivbildern, Filmen und ggf. Großprojektionen nachzeichnet.
Eine vielversprechende Ausstellung
Es ist nicht schwer vorherzusagen, dass dieses in einen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg verwandelte digitale Kunstzentrum ein großer Erfolg bei Reisenden sein wird (sobald die Außengrenzen Europas wieder für internationale Reisende geöffnet sind). Einerseits kann Bordeaux von Paris aus in nur zwei Stunden mit dem Zug erreicht werden.
Im Ausstellungsraum verschmelzen zwei immer populärere Reisetrends: die trendigen Museen für digitale Kunst, die sich ausschließlich auf technische Kunstinstallationen konzentrieren, und das Konzept der adaptiven Wiederverwendung, das darin besteht, alte Strukturen zu sanieren, um sie wieder funktionstüchtig zu machen, wie z.B. Hotels, Restaurants oder, in diesem Fall, beeindruckende Räume für die Ausstellung von Kunstwerken.