Jedes Jahr gelingt es Unternehmen wie GoPro, immer mehr Funktionen in immer kleinere Kameras zu integrieren. Einem Forscherteam der Universität Washington ist es jedoch gelungen, eine drahtlose Live-Streaming-Kamera zu bauen, die so klein ist, dass sogar eine Wanze sie tragen kann.
Kamera im Auto
Um einen Einblick in das tägliche Leben der Insekten zu erhalten, haben Wissenschaftler eine winzige Kamera gebaut, die sie mit einem Miniaturrucksack auf einen Käfer montieren können.
Die Miniaturkamera ist das Werk des Informatik-Departements der University of Washington, das die Aufgabe hatte, eine Kamera zu entwerfen, die leicht genug ist, um die tägliche Routine eines Insekts nicht zu unterbrechen, die aber leistungsstark genug ist, um Live-Bilder auf ein Smartphone zu übertragen. Das Ergebnis ist ein winziger Roboter, der in Echtzeit Zugriff auf das Weltbild eines Insekts bietet.
Reisen leicht
Die größte Herausforderung für das Team bestand darin, eine Kamera zu entwerfen, die klein genug ist, um von Käfern getragen zu werden, insbesondere von Käfern, die dafür bekannt sind, Objekte an steilen Hängen zu tragen, und die Kamera so leistungsstark zu machen, dass sich ihr Einsatz lohnt. Selbst die eingebaute Kamera eines Smartphones wäre zu schwer. Die Wissenschaftler haben sich also von den Insekten selbst inspirieren lassen, so eine am Mittwoch in der Zeitschrift Science Robotics veröffentlichte Studie.
Wie die facettierten Augen einer Fliege hat die winzige Kamera ein weites Sichtfeld, aber nur einen kleinen Bereich, in dem das Bild besonders scharf ist. Das Ergebnis ist etwa so gut, wie man es von einem insektenresistenten Rucksack erwarten würde. Die Schwarz-Weiß-Bilder werden nur mit einer Geschwindigkeit zwischen einem und fünf Bildern pro Sekunde übertragen. Künftig könnten Forscher den Teil der Kamera, den die Käfer benutzen, mit insektengroßen Überwachungsrobotern entfernen.